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5 wesentliche Eigenschaften, die Sie sich als Teamleader aneignen sollten

April 29, 2022 - 13 lesezeit

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Einfühlsames Management erlernen

Manager passen sich dem Wandel an

Die Entwicklung einer Coaching-Mentalität

Gute Teamleader hören effektiv zu

Eine Kultur der Inspiration schaffen

Sie haben es sicher schon einmal gehört: Mitarbeiter verlassen keine Unternehmen, sie verlassen schlechte Vorgesetzte. Laut einer Gallup-Umfrage von 2015 ist jeder zweite Angestellte schon einmal vor einem schlechten Manager geflüchtet. Wenn diese Statistik bei Ihnen keine Sorgen auslöst, sollten Sie noch einmal  darüber nachdenken, denn mittelmäßige  Manager können über den Erfolg Ihres Unternehmens entscheiden.

Wodurch unterscheiden sich aber Manager von Führungskräften? Oder aber Führungskräfte von Führungspersönlichkeiten? In seinem bahnbrechenden Buch Conscious Business schreibt Fred Kofman: „Die Frage, ob jemand ein Manager oder eine Führungspersönlichkeit ist, ist wie die Frage, ob jemand ein Fußballprofi oder ein Kicker auf dem Bolzplatz ist.“ In diesem Sinne ist Managementkompetenz der Schlüssel dazu, wie gute Teamleader das Vertrauen ihrer Mitarbeiter gewinnen.

Die Forschung hat ergeben, dass es einige für die Managementkompetenz wesentliche Verhaltensweisen gibt, die Manager lernen und entwickeln können. Diese Verhaltensweisen beruhen auf der Steuerung unserer sozialen und emotionalen Reaktionen auf unsere Umgebung. Indem sie diese kultivieren, können Manager ein Team um sich herum aufbauen, das verantwortungsbewusst, vertrauensvoll, belastbar und proaktiv ist und sich für seine Arbeit und die Unternehmensmission begeistert.

Wenn Sie zu dieser Art Teamleader gehören und die dafür notwendige Kompetenz in Ihrem Unternehmen kultivieren wollen, finden Sie hier die fünf Verhaltensweisen, die laut unserer Forschung den größten Einfluss auf die Produktivität und das Engagement Ihres Teams haben. Sie erfahren auch, wie Sie diese Verhaltensweise täglich üben können.

Einfühlsames Management erlernen

Viele Management-Experten werden Ihnen sagen, dass Empathie entscheidend für eine gute Führungskompetenz ist. Eigentlich ist aber das Mitgefühl – eine „ objektive Form von Empathie“ – der Schlüssel zu einer besseren Verbindung zu Ihrem Team. Mitgefühl praktizieren setzt voraus, dass Sie lernen, Situationen aus dem Blickwinkel eines anderen Menschen zu sehen.  Im Gegensatz zur Empathie und empathischer Anleitung schafft Mitgefühl emotionale Distanz und gibt Vorgesetzten die Fähigkeit, einem anderen Menschen proaktiv zu helfen. Ein mitfühlender Manager kann das Stressniveau der Teammitglieder senken und damit ihre Produktivität und Effektivität steigern.

Zu einem mitfühlenden Management gehört, dass man sich die Zeit nimmt, den Stress der Menschen zu berücksichtigen und zu verstehen. Das versetzt Sie in die Lage, zielführende Maßnahmen zu ergreifen. Mitfühlendes Management hilft den Menschen in Ihrem Team auch dabei, ihren Stress zu bewältigen, da sie wissen, dass sie von Ihnen wahrgenommen und gehört werden.

Mitfühlende Teamleitung bedeutet, echtes Interesse am Erfolg und am Wohlergehen der Mitarbeiter zu zeigen und Verständnis zu haben, ohne unbedingt zuzustimmen. Wenn Sie diese Fertigkeit üben, werden Sie feststellen, dass Sie mehr Loyalität und Vertrauen bei Ihren Teammitgliedern gewinnen können. Gehaltserhöhungen und Beförderungen sind zwar wertvoll, aber die Forschung hat gezeigt, dass positive Beziehungen, die wir am Arbeitsplatz entwickeln, einen größeren Einfluss auf die Mitarbeiterbindung haben.

Praxistipps für Sie:

  • Beginnen Sie Besprechungen mit Ihrem Team, indem Sie sich nach dem emotionalen Wohlergehen der Teammitglieder erkundigen: Sind sie gestresst? Fühlen sie sich überarbeitet? Sind sie durch etwas abgelenkt, das zu Hause vor sich geht?
  • Gehen Sie einen Schritt zurück und schauen Sie in sich selbst hinein: Sind Sie enttäuscht? Wütend? Wenn Sie über Ihre eigene mentale Verfassung nachdenken, kann dies dazu beitragen, die Selbstwahrnehmung und die emotionale Kontrolle zu verbessern.
  • Fördern Sie Transparenz und seien Sie ehrlich zu den Menschen, wenn die Dinge nicht gut laufen.
  • Lernen Sie zu verzeihen. Verzeihen wirkt sich nachweislich positiv auf die Gesundheit, die mentale Fitness und die psychologische Sicherheit aus.

Manager passen sich dem Wandel an

Gute Manager sind in der Lage, ihren Kurs schnell zu ändern und ihrem Team bei seiner weiteren Entwicklung bezüglich der  Anforderungen des Unternehmens zu helfen.

Anne Dwane, CEO von Zinch, sagte der First Round Review: „ Anpassungsfähige Menschen streben danach, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zu tun, um ihre Zielsetzungen zu erfüllen.“ Anpassungsfähige Menschen neigen außerdem dazu, sich mit Menschen zu umgeben, die eine ähnliche Einstellung zur Schaffung einer Kultur des Lernens und der Risikobereitschaft haben.

Ähnlich wie Spitzensportler neigen Manager dieser Art dazu, Höchstleistungen zu erbringen, weil sie Spaß dabei haben. Sie treiben sich und ihre Teams ständig an und haben keine Angst vor gelegentlichen Niederlagen.  Sie erkennen, dass Managementkompetenz ein lebenslanger Lernprozess ist und dass Fehler optimale Gelegenheiten sind, um sich selbst und die eigenen Fertigkeiten in Bezug auf Entscheidungsfindungen zu verbessern.

Praxistipps für Sie:

  • Legen Sie ein wöchentliches kreatives Brainstorming-Meeting mit sich selbst fest – zwingen Sie sich zu weniger traditionellen Denkweisen.
  • Finden Sie eine herausfordernde Aufgabe, die Sie mit Sinn erfüllt, aber auch nicht so wichtig ist, dass ein Scheitern nicht zu ertragen wäre. Dem Scheitern ins Auge zu sehen, ist eine gute Übung, um zu lernen, mutig zu sein.
  • Suchen Sie nach neuen Lösungsansätzen für Probleme, anstatt auf Lösungen, die Sie normalerweise nutzen, zurückzugreifen.

Die Entwicklung einer Coaching-Mentalität

Studien haben gezeigt, dass Erfolge bei der Mitarbeiterentwicklung am besten erzielt werden, wenn ein Manager aktiv in den Prozess eingebunden ist.

Teamleader, die in der Lage sind, einen Coaching-Ansatz für Managementkompetenz zu wählen, entwickeln eine Partnerschaft mit ihren Mitarbeitern sowie eine gemeinsame Vision für das, was getan werden muss und wie diese Ziele erreicht werden. Diese Art der Zusammenarbeit ermöglicht es ihnen, eine persönlichere und aktivere Rolle in der Entwicklung jedes einzelnen Menschen zu spielen, eine vertrauensvolle Beziehung zu schaffen und ein Klima kontinuierlichen Wachstums zu fördern.

 Carol Dweck, Stanford-Professorin für Psychologie, fand zudem heraus, dass die erfolgreichsten Menschen häufig der Kategorie „Verbessern“ oder „Wachstumsmentalität“ entsprechen. Folglich können Manager, deren Fokus auf der Entwicklung ihrer Mitarbeitenden liegt, ihre Teamkollegen dazu bringen, eine ähnliche Einstellung zur kontinuierlichen Selbstverbesserung einzunehmen.

Gute Vorgesetzte sind in der Lage, die individuelle Entwicklung ihrer Mitarbeitenden mit den Unternehmenszielen und den zentralen Werten des Unternehmens zu verknüpfen. Dadurch steigern sie die Eigenverantwortung, verbessern die Mitarbeiterbindung und fördern die Fähigkeit ihrer Teammitglieder, andere anzuleiten.

 Praxistipps für Sie:

  • Anstatt ein Teammitglied für seine Cleverness oder sein Talent zu loben, richten Sie Ihren Fokus darauf, dessen Vorgehensweisen hervorzuheben.
  • Wenn ein Teammitglied einen Fehler macht, geben Sie ihm ein Feedback, damit es daraus lernen und das Problem beheben kann. 
  • Lernen Sie, wie man so delegiert, dass sich Menschen dadurch weiterentwickeln.
  • Nehmen Sie sich die Zeit, für jede Person in Ihrem Team einen Entwicklungsplan aufzustellen und überprüfen Sie ihn regelmäßig.
  • Erkennen Sie Einsatz an.
  • Lernen Sie die Teammitglieder nicht nur im Zusammenhang mit ihrer Arbeit, sondern als Individuen kennen, damit Sie aus der Whole-Person-Perspektive heraus coachen können. 

Gute Teamleader hören effektiv zu

Das Beherrschen einer effektiven Kommunikation ist der Schlüssel zum Vertrauensaufbau bei Ihren Teammitglieder, um diese für Ihre Vision zu gewinnen.

Herausragende Manager wissen, dass Zuhören stärker befähigen kann als Sprechen. Das Beherrschen einer effektiven Kommunikation ist der Schlüssel zum Vertrauensaufbau bei Ihren Teammitglieder, um diese für Ihre Vision zu gewinnen. Effektives Zuhören ist eine Kombination aus verbalen und nonverbalen Kommunikationsfertigkeiten, die mit der Zeit erlernt und in die Praxis umgesetzt werden können.

In einer Studie mit über 8.000 Beschäftigten aus verschiedenen Branchen gaben die meisten Befragten an, dass sie ihre Kommunikationsfähigkeiten für effektiv und in einigen Fällen sogar für effektiver als die ihrer Kollegen halten. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass „die durchschnittliche Person nur mit einer Effizienz von etwa 25 % zuhört“. Es besteht ein sehr starker Zusammenhang zwischen effektiver Managementkompetenz und effektivem Zuhören. Effektives Zuhören „fördert den Zusammenhalt, das Engagement und das Vertrauen“.

Praxistipps für Sie:

  • Erfassen Sie die wichtigsten Punkte des Sprechenden und lassen Sie deutlich erkennen, dass Sie sie oder ihn gehört haben.
  • Versuchen Sie neugieriger zu sein und bleiben sie unvoreingenommen.
  • Üben Sie sich darin, ganz präsent zu sein, wenn Sie mit Teammitgliedern sprechen. 

Eine Kultur der Inspiration schaffen

Zu den schönsten Aufgaben einer Führungskraft zählt die Chance, Menschen dazu zu motivieren und zu inspirieren, ihr Bestes zu geben sowie Projekte und Ziele zu verfolgen, an denen sie wachsen können. Inspirierend zu sein, mag zwar wie ein „Soft Skill“ klingen, die  Motivationstheorie hat jedoch gezeigt, dass es durchaus bewährte Methoden gibt, mit denen Vorgesetzte ihre Teams effektiv motivieren können.

Effektive Teamleader legen großen Wert auf die Gestaltung eines inspirierenden Arbeitsumfelds, das ihre Teams dazu anspornt, über ihre vermeintlichen Grenzen hinauszuwachsen und sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Was ist ihr Geheimnis?

Motivierende Vorgesetzte verstehen es gut, ein starkes Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl innerhalb ihrer Organisation zu schaffen, Erfolge  regelmäßig zu feiern und zu belohnen sowie durch das Vorleben von Engagement, Initiative und Energie Leistungsstandards zu setzen. Infolgedessen weisen ihre Teams in der Regel eine geringere Fluktuation, eine höhere Produktivität und eine größere Motivation auf.

Welche üblichen Verhaltensweisen von Führungskräften würden Teammitglieder als „inspirierend“ bezeichnen? Sie inspirieren andere zum Handeln, indem sie ein starkes gemeinsames Gefühl für den Zweck der Organisation schaffen, machen ihre Teams für ihr eigenes Schicksal verantwortlich, stellen Wachstums- und Problemlösungskompetenz in den Vordergrund und neigen dazu, bescheiden, mitfühlend und transparent zu sein – ganz zu schweigen davon, dass sie hervorragende Kommunikatoren sind. Die Experten für die Ausbildung von Teamleadern, Dr. Jack Zenger und Dr. Joseph Folkman, identifizierten 10 „begleitende Verhaltensweisen, die eine inspirierende Leitfigurausmachen“:

  • Emotionale Verbindung herstellen
  • Stretch-Goals (herausfordernde Zielvorgaben) setzen
  • eine eindeutige Vision haben
  • Kommunikation
  • Andere entwickeln
  • kooperativ sein
  • innovativ sein
  • Initiative ergreifen
  • Wandel verfechten
  • Vorbild sein

Zenger und Folkman fanden heraus, dass Manager nicht jedes Verhalten, das mit dem Begriff „inspirierend“ in Verbindung gebracht wird, perfekt vorleben müssen. Wenn sie nur 2-3 Verhaltensweisen verstärken würden, könnten sie bereits inspirierender sein.

Praxistipps für Sie:

  • Leben Sie die Mission Ihres Unternehmens vor und vermitteln Sie Ihrem Team regelmäßig Ihre Werte.
  • Legen Sie anspruchsvolle Projekte in die Eigenverantwortung Ihrer Teamkollegen und setzen Sie Stretch-Goals.
  • Benennen Sie die Probleme, die Sie lösen wollen, und entwickeln Sie dann einen Plan für deren Lösung.

Manchen Managern sind Talent und eine Reihe von Verhaltensweisen bereits in die Wiege gelegt worden, die sie für ihre Aufgabe besonders befähigen. Viele Verhaltensweisen, die eine gute Managementkompetenz auszeichnen, können aber auch  im Laufe der Zeit erlernt, entwickelt und in die Praxis umgesetzt werden, um eine neue Generation von Teamleader heranzubilden, die sich der Herausforderung erst noch stellen muss.



 

Veröffentlicht April 29, 2022

Shonna Waters, PhD

Vice President of Alliance Solutions

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